Schmarotzer

Weil Gruselfeste gerade anstehen, berichtet eine Zeitung von Balanophora-Pflanzen, die grausam an anderen Pflanzen parasitieren, sie gar zu Wachstum von Organen zwingen, welche zu Pforten des Nährstoffstromes hin zum Parasiten werden. Einige japanische Balanophora-Pflanzen brauchen schwarze Kaninchen als Verbreitungsgehilfen. Das alles findet sich nur in den Subtropen und Tropen, im Garten hier oder doch im Umfeld des Gartens würde man aber ebenfalls parasitische Pflanzen entdecken können.

Seidenpflanzen (Cuscuta) werden als Teufelszwirn, Jungfernhaar, Schmarotzer- oder Hexenseide bezeichnet und wachsen parasitisch je nach Art auf Lein, Klee und vielen Kulturpflanzen. Orobanche-Arten wachsen auf Klee, auf  Sonnenblumen, Tomaten, Auberginen,  auf Ackerbohnen, Kichererbsen, Linsen, Erbsen, Futterwicken, Möhren, Salat. Das obige Beitrags-Bild zeigt den Halbschmarotzer Phragmanthera usuiensis auf Oleander wachsend.

Alle diese Pflanzen sind schwer zu entdecken und selten und glücklicherweise haben sie in den meisten Gärten hier nur sehr wenig Bedeutung für den Ertrag. Das ist deutlich anders in subtropischer oder tropischer Landwirtschaft, wo Striga (Witchweed oder Hexenkraut) ein obligater Wurzelparasit mit netten Blüten bedeutende Verluste an Getreiden verursachen kann.

Aber wenn man Balanophora des Grusels wegen sucht, dann kann man auch nach Teufelszwirn oder Orobanche Ausschau halten und mit viel Geduld mag man sie finden.

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Grüner Daumen.