Malven

Im Grünzug findet sich die Wilde Malve (Malva sylvestris L.), die auch Käsepappel genannt wird. Weil die kleinen Früchte Käselaibern oder auch Küchlein ähnlich sehen, stellte man früher aus ihnen Brei für Kinder („Bapp“) her. Nebenan steht ein Hibiscus-Strauch, der ebenfalls ein Malvengewächs ist. Und die vielen Stockrosen, die den Bürgergarten umfrieden, sind auch Malvengewächse. Somit kann man alle diese gerade blühenden Schönheiten Malven nennen.

Symbolik

In der Blumensprache des 19. Jahrhundert konnte man mit Malven um Verzeihung bitten. Malven galten schon im Altertum als Symbol der Bitte um Vergebung als auch der Verzeihung. (Maria Heilmeyer, Die Sprache der Blumen, Bassermann, 2013)

Verwendung

In der Küche stellen Blätter, Blüten und Samen der Malven eine Bereicherung dar. In Eintöpfen wirken die schleimhaltigen Blätter verdickend.  Malven enthalten auch pharmazeutische Wirkstoffe, die in verschiedenen Anwendungen genutzt werden. Wir schreiben hier nichts zur Heilkraft, weil vieles dazu Geschriebene auf tradierten Rezepten oder Anwendungen beruht, und nur wenige wissenschaftliche Studien durchgeführt wurden. Wenn man dazu Genaueres wissen möchte, muss man die konkreten Pflanzen anschauen und nicht mit dem Sammelbegriff Malve suchen.

In der Küche ist das weniger bedeutsam, denn die Blätter der Wilden Malve, der mauretanischen Malve und der Stockrosen schmecken recht ähnlich, wenn sie zu Khibezeh verarbeitet werden. Auch die Samen-Käselaibe der Wilden Malve und der Stockrosen sehen ähnlich aus, produzieren ähnlich viel Schleim und die gekochten Samen schmecken ähnlich, aber die Stockrose ist stärker verholzt und damit muss man deren Samenschalen länger kauen.

Legende

Ein Test mit Wilder Malve war in der Antike ein vermeintlicher Nachweis, ob eine Frau Kinder bekommen kann. Man schüttete ihren Urin über die Pflanze. Zeigten sich drei Tage nach dem Begießen der Pflanzen mit dem Urin der Frau deutliche Welkeerscheinungen oder Vertrocknete die Malve sogar, wurde daraus geschlossen, dass die Frau unfruchtbar ist, blieb die Malve grün, galt dies als sicheres Zeichen für reichlich Nachwuchs.

Rezepte

Aus dem Käselaibern der unreifen Malven-Samen wurde früher ein Kinderbrei gekocht (Bapp (alt) oder Papp), der sehr nahrhaft war und leicht nussig und süßlich schmeckte. Daher soll das Wort papp-satt kommen.

Heute empfehlen die Autoren der Webseite Kostbare Natur (https://www.kostbarenatur.net) aus den Malven-Käselaibern falsche Kapern zu machen. Ein ähnliches Geschmackserlebnis wie es Kapern bieten soll mit selbst eingelegten, heimischen Samen (Malven oder auch Kapuzinerkresse) möglich sein.

  • Malvensamen kurz abwaschen.
  • In einem Gefäß mit Salz für 24 Stunden vermischen
  • Das überschüssige Salz abwaschen.
  • Malvensamen und Essig in einen Topf geben. Aufkochen und etwa zwei Minuten köcheln lassen.
  • Noch heiß in saubere Gläser füllen.
  • Vor dem Verzehr mindestens zwei Wochen reifen lassen.

Quelle: https://www.kostbarenatur.net/kapern-aus-malven-samen-zubereiten/