Ich mag die Pflanze , weil sie für ordentliche Happen im Mund beim koreanischen Essen sorgte. Ein Blatt wurde auf Reis gelegt, die Stäbchen ergriffen mit dem Blatt einen kleinen Reisbrocken, und schon wurde man satt. Ohne diese Hilfe ist Reis mit Stäbchen für Ungeübte eine große Hürde, und man muss mit dem verpönten Löffel essen. Es gibt auch Algenblättchen mit der gleichen Funktion, aber die schmecken nach Meer und Einfalt. Schwarznesseln schmecken nach Land und Vielfalt. Kkaennip (koreanisch), Shiso (japanisch) oder Perilla frutescens (botanisch) heißt die Pflanze. Man findet häufiger den Namen Shiso, weil japanisch wohl mehr „fancy“ ist, aber alle südostasiatischen Länder kennen die Pflanze unter eigenem Namen und sind recht stolz auch ihre Sorten.
Ich kannte die Pflanze Schwarznessel oder auch Seasamblatt, was beides eher ungebräuchliche deutsche Namen sind, als Sattmacher mit reichlich Aromen. Eine Mischung aus Koriander, Zitrone, Minze, Anis und eine leicht zimtige Note attestieren die Sommeliers dem grünen Kkaennip, der rote Kkaennip ist etwas kräftiger. Im Bürgergarten standen beide, welche jetzt zu Pesto verarbeitet sind. Das ist eine neuen Erfahrung für mich und eine sehr freudvolle. Mit Pesto ist es zwar schwer Reisbrocken aufzunehmen, dafür ist das Aroma aber intensiver und der Kkaennip kommt zu seiner Entfaltung.
- 100g frisch gepflückte Kkaennip Blätter
- 30g Pekannüsse oder Pistazien
- 1 Zehe Knoblauch
- 1/2 Zitrone
- 100ml Sonnenblumenöl
- 1 Tl Salz
- geriebener Ingwer nach Belieben
ANLEITUNG: Die Shiso Blätter des Shiso komplett von allen Stengel entfernen. Vorsichtig abwaschen und abtrocknen. Klein schneiden und in den Mixer geben. Alle weitere Zutaten dazu geben und alles ordentlich pürieren. Das fertig pürierte Kkaennip Pesto zur Aufbewahrung in einen Behälter geben. Im Kühlschrank bleibt das Kkaennip Pesto rund eine Woche haltbar. Portionsweise eingefroren kann es bis zur nächsten Kkaennip Ernte verwendet werden.