Pilze sind im Garten öfter als ungebetene Gäste angesehen. Der Mehltau, der die Zuccini- und Kürbisblätter im letzten Jahr arg vergraute und später eben auch andere Pflanzen befiel, ist sicher kein erwünschter Gast, aber bei feuchter und warmer Witterung muss man mit ihm rechnen. Das gleiche gilt für den Malvenrost, der für die braunen, sich ausdehnenden Punkte auf den älteren Malvenblättern verantwortlich ist.
Pilze zu züchten ist daher eine ungewöhnliche Idee für einen Gärtner, aber wenn es auf Kaffeepulver geht oder in einem übergroßen Schuhkarton? Das geht im Garten leider nicht so einfach und daher ist dieser Krautzirkel allein virtuell. Aber später kann man das Kaffeepulver in den Boden einbringen und bekommt dann im Herbst immer noch Pilze, vielleicht dann auch im Garten.
Pilzmännchen (ein Shop für Pilze mit Anleitungen zur Kultur)
Die Post bringt einen Karton mit den Ausmaßen eines dreifachen Schuhkartons: Darin Schwarzerde und ein Pilzmyzel auf Anzuchtmedium.
Die Arbeit besteht allein darin, die Schwarzerde auf das Myzel zu verteilen, etwas anzufeuchten und den Beutel wieder zu verschließen, um die Feuchtigkeit hoch zu halten. Dann gilt es 10-20 Tage zu warten und den Karton dabei bei Raumtemperatur (20-25 °C) stehen zu lassen.
Nach dieser Zeit öffnet man den Beutel und belüftet die Kultur und harkt die Schwarzerde mit einer Gabel. Auf der Erde sollte ein üppiger weißer Myzelflaum zu sehen sein. Der Beutel wird nun über die Kartonwände gezogen und der Karton in einem Raum mit etwas niederen Temperaturen (15-17 °C) gestellt. Reichlich Sauerstoff und gemäßigtere Temperaturen sind Signale für das Myzel mit der Fruktifikation (der Bildung von „Pilzhüten“ oder „Pilzkörpern“) zu beginnen.
Die Belüftung begann Mitte August und Anfang September haben die Pilzfruchtkörper begonnen sich zu entwickeln. Sie wachsen schnell: Die Bilder zeigen drei aufeinanderfolgende Tage. Da die Temperaturen aktuell wieder recht hoch sind, steht die Kiste nicht ideal, aber ich will den Pilzen ja beim Wachsen zusehen.