Für diesen Krautzirkel wurde Minna eingeladen, ihre Utensilien für die Henna Malerei mitzubringen, und so wurden einige Arme und Stirne reich verziert in den schönen Henna-Tönen.
Da die Malerei ein wenig Zeit kostet und um die Wartezeit etwas kurzweiliger zu gestalten , wurde an diesem Nachmittag wurde auch die Geschichte des Jagua-Baumes vorgelesen. Der Jenipapo-Baum (Genipa americana) trägt feigenähnliche Früchte und ist im tropischen Südamerika, Mittelamerika und in der Karibik weit verbreitet. Die Ureinwohner Südamerikas wussten den Saft der Frucht geschickt für ihren Körperschmuck einzusetzen. Sie gewinnen noch heute aus den grünen, unreifen Genipa-Früchten den Saft, um sich damit zu bemalen. Bei Hautkontakt färbt er sich nach ca. 20 min blau-schwarz (Jagua).
Das nutzte ein Student im ecuadorianischen Urwald aus, um seiner Freundin zu erzählen, es sei ein natürlicher Mückenschutz. Sie rieb sich wegen ihrer Mückenphobie flugs am ganzen Körper damit ein, und musste dennoch am nächsten Tag aus dem Urwald zurück zum Flughafen und weiter nach Europa.
Die Geschichte ist recht glaubwürdig, da die Pflanze an Nebenarmen des Flusses im ecuadorianischen Urwald wächst, und man sie nicht jeden Tag ernten kann. Wenn man an einem Ausflug zu einem solchen Nebenarm teilnimmt, dann reiben die indigenen Mitarbeiter der Urwald-Station allen die Hände mit dem farblosen Fruchtsaft ein und freuen sich über die blauschwarzen Hände nach einigen Minuten. Da die Farbe je nach Menge des Saftes nur ein paar Tage hält und auch nicht giftig ist, ist das ein recht harmloser Scherz.
Allerdings dürften die Reaktionen an einem internationalen Flughafen auf eine inhomogen blau gefärbte Frau nicht so leicht zu ignorieren sein wie ein paar Tage blaue Hände im Urwald.